Kontakt

Sind Sie Patient, Betroffener oder Angehöriger und suchen fachkundige schlafmedizinische Beratung oder möchten den iDoc-Test machen?

Hier finden Sie die richtige Adresse in Ihrer Nähe >>>

 

Sie sind Arzt, Apotheker oder Schlafberater und interessieren sich für den iDoc-Test?

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht >>>

Wählen Sie hier die gewünschte Seite:



 


 


 


 


<< Zurück zur Startseite

Das Schlafapnoe-Syndrom im Straßenverkehr

Experten gehen davon aus, dass Müdigkeit insgesamt gut ein Veirtel aller Unfälle im Autoverkehr verursacht: Müdigeit ist damit die häufigste nachweisbare Unfallursache und übertrifft sogar die Anzahl der durch Alkohol und Drogen ausgelösten Unfälle. Gerade im Straßenverkehr ist der durch Schlafapnoe verursachte Sekundenschlaf ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Fährt man z. B. mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h, so legt man während einer Sekunde 28 Meter blind und reaktionslos zurück - und das dann im wahrsten Sinne "blind und reaktionslos". Daher ist ein unbehandelter Schlafapnoiker in keiner Führerscheinklasse zur Teilnahme am Straßenverkehr zugelassen.
Das Tükische ist, dass die Betroffenen überhaupt nicht wissen, dass sie an einer Schlafapnoe leiden. Die Patienten merken nur, dass Sie unter chronischer Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen und verminderter Leistungsfähigkeit leiden. Die Konzentrationsfähigkeit lässt ebenfalls deutlich nach und erhöht das Risiko eines Unfalls durch "Sekundenschlaf" um ein Vielfaches.

Risikogruppen hinsichtlich erhöhtem Unfallrisiko:

  • Berufskraftfahrer (besonders Personenbeförderung)
  • Pendler und Schichtarbeiter
  • Berufe mit schlechten Schlafzeiten
  • Berufe mit nicht ausreichender Schlafdauer
  • Autofahrer (besonders Außendienst)
  • Berufe mit Überwachungsaufgaben
  • Berufe mit Kontrollfunktion

Infos und Studien bzgl. Müdigkeit, Sekundenschlaf, Unfallhäufigkeit und Schlafapnoe:

  • Einschlafen am Steuer ist eine Hauptursache für Autobahnunfälle:
    Laut Erkenntnissen der Daimler-Chrysler-Unfallforschung ist der Sekundenschlaf zusammen mit allgemeiner Unaufmerksamkeit am Steuer mit Abstand Unfallursache Nummer eins auf Deutschlands Fernstraßen.
  • In einer Studie des HUK-Verbandes von 1991 stellte sich heraus, dass ca. 24% aller tödlicher Unfälle auf bayerischen Autobahnen auf Müdigkeit (bzw. Sekundenschlaf) am Steuer zurückgeführt werden können.
    Die Untersuchung betraf 204 Unfälle mit 242 Toten. Auslösende Kriterien waren reduzierte Aufmerksamkeit mit 38 Prozent, Fehleinschätzung mit 45 Prozent, unvorhersehbares Verhalten bei 11 Prozent und technische Mängel bei 5 Prozent.
  • Bereits beim starken Schnarchen ohne Nachweis von Atemspausen ist das Risiko mindestens einen Unfall in fünf Jahren zu verursachen um das 3,5-fache erhöht.
  • Untersuchungen zur Reaktionsfähigkeit bei schläfrigen Menschen zeigen, dass Patienten mit einer schlafbezogenen Atmungsstörung eine verlängerte Reaktionszeit haben. Es sind in mehreren Studien eine zwei- bis siebenfach erhöhte Unfallhäufigkeit nachgewiesen worden.
    Mit Betriebs- und Autounfällen durch Sekundenschlaf muss gerechnet werden: 25 bis 60 Prozent sind auf organische Schlaf-Wach-Störungen zurück zu führen.
  • Im Jahr 1988 wurden in den USA die Kosten für müdigkeitsbedingte Verkehrs- und Arbeitsunfälle auf 43 bis 54 Milliarden Dollar geschätzt.
  • Jährlich entstehen in Deutschland zehn Milliarden Euro Folgekosten durch Arbeits- und Verkehrsunfällen infolge von Übermüdung.
  • Nach einer Untersuchung aus den USA und Teilen Deutschlands liegen Zahlen vor, dass 30 Prozent aller Unfälle auf Fernstraßen durch Einschlafen am Steuer verursacht werden.

Auch krankheitsbezogene Daten aus dem schlafmedizinischen Bereich geben warnende Signale:

  • In einer amerikanischen Untersuchung von 424 Schlaflaborpatienten mit ausgeprägter Schläfrigkeit am Tag wiesen 71 Prozent müdigkeitsbezogene Unfälle auf (Aldrich et al., 1992).
  • Anhand von Fragebogenuntersuchungen konnte ebenfalls in einer amerikanischen Studie bei 93 Prozent der Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen ein erhöhtes Unfallrisiko nachgewiesen werden (Findles et al., 1988).
  • In einer deutschen Studie (Weeß, 1996) wurde in Abhängigkeit zum Schweregrad der schlafbezogenen Atmungsstörung (Schlafapnoe) eine 2-7fach erhöhte Unfallhäufigkeit im Vergleich zu Gesunden festgestellt.
  • Untersuchungen haben ergeben, dass z. B. die Unfälle von Tschernobyl oder bei Hoechst vor allem auf Übermüdung des Steuerpersonals zurückzuführen war. (DGSM)
  • Schlafstörungen erhöhen das Risiko für einen Verkehrsunfall um das zwei- bis achtfache. Und auch Müdigkeit erhöht das Unfallrisiko aufgrund der miteinhergehenden verminderten allgemeinen Leistungsfähigkeit. Übermüdung wirkt sich ähnlich auf die Fahrtüchtigkeit aus, wie der Konsum von Alkohol. So entspricht etwa Autofahren nach 17 Stunden ohne Schlaf Autofahren mit einem Blutalkoholspiegel von 0,5 Promille, nach 24 Stunden ohne Schlaf entsprechend die Reaktionen eines Fahrers sogar denen eines Fahrers mit Blutalkohol von 1,0 Promille.

Die aktuelle Rechtslage hinsichtlich "Schlafapnoe und Führerschein":

Mit der "Anlage 4" zur Fahrerlaubnisverordnung besteht seit 1998 eine Regelung u.a. über die Zulassung von Schlafapnoikern zum Straßenverkehr.

Im § 11 Absatz 1 FeV heißt es: Bewerber um eine Fahrerlaubnis müssen die hierfür notwendigen körperlichen Anforderungen erfüllen. Die Anforderungen sind insbesondere nicht erfüllt, wenn eine Erkrankung oder ein Mangel nach Anlage 4 vorliegt, wodurch die Eignung oder die bedingte Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen wird. Entscheidend ist also diese "Anlage 4" zur Fahrerlaubnisverordnung, und dort die Ziffer 11.2 "Schlafstörungen", nachzulesen
z. B. hier:

Krankheiten, Mängel Eignung oder bedingte Eignung Beschränkungen/Auflagen bei bedingter Eignung
11.2.1 unbehandelte Schlafstörungen mit Tagesschläfrigkeit nein
wenn messbare auffällige Tagesschläfrigkeit vorliegt
 
11.2.2 behandelte Schlafstörungen mit Tagesschläfrigkeit ja
wenn keine messbare auffällige Tagesschläfrigkeit vorliegt
Regelmäßige Kontrollen von Tagesschläfrigkeit

Quelle: http://fahrerlaubnisrecht.de/Anlage%20FeV/Anlage04FeV.htm


Demnach sind unbehandelte (!) Schlafapnoiker in keiner Führerscheinklasse zur Teilnahme am Straßenverkehr zuzulassen.

Einschlafen am Steuer und die rechtlichen Folgen:

Konzentrationsmangel und Übermüdung zählen zu den häufigsten Unfallursachen im Straßenverkehr, denn Schlafstörungen erhöhen das Risiko für einen verkehrsunfall um das zwei- bis achtfache. Müdigkeit erhöht das Unfallrisiko aufgrund der damit einhergehenden verminderten allgemeinen Leistungsfähigkeit. Übermüdung wirkt sich ähnlich auf die Fahrtüchtigkeit aus, wie der Konsum von Alkohol.
Im Strafrecht wird der auf Einschlafen zurückzuführende Unfall auch deswegen einem alkoholbedingten Verkehrsunfall gleichgestellt. Derjenige, der im Straßenverkehr ein Fahrzeug führt, obwohl er dieses wegen Alkoholkonsums oder infolge geistiger oder körperlicher Mängel nicht sicher führen kann, wird mit Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe bestraft, sofern durch sein Verhalten andere Personen oder Sachen konkret gefährdet werden.
Wer erste Anzeichen einer Ermüdung ignoriert und bei der Weiterfahrt einen Unfall verursacht, handelt fahrlässig. Regelmäßig wird bei einem solchen Verstoß die Fahrerlaubnis für mindestens zehn Monate entzogen.

  • Ist Sekundenschlaf aufgrund von Schlafapnoe die Unfallursache, gibt es auch keine Verpflichtung für die Kasko-Versicherung zu zahlen.

  • Wurde der Führerschein nach einem Unfall abgenommen, muss der Fahrer die Kosten für das notwendige Gutachten über seine wiedererlangte Fahrtüchtigkeit selbst tragen.

Verschaffen Sie sich mit dem iDoc-Test Gewissheit durch eine einfache Vorsorgeuntersuchung und beugen Sie einem möglichen Führerscheinentzug vor!

 

Aus der Presse zum Thema

Verkehrsrisiko schlechter Schlaf - Übermüdet vom Schlafdefizit durch nächtliche Atemaussetzer

Baierbrunn (ots) - Nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoe) bedrohe die Sicherheit auf den Straßen. Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" berichtet über eine US-Studie, in der die Unfallbilanz von 800 Patienten mit Schlafapnoe mit der Gesunden verglichen wurde. Ergebnis: Diese Patienten waren fünfmal häufiger in Verkehrsunfälle verwickelt. Zum Verhängnis wird den Apnoekranken die starke Tagesmüdigkeit. In Deutschland schätzen Schlafmediziner die Zahl der Betroffenen auf mehrere Millionen.

Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" 8/2007 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung an Kunden abgegeben.

Presseportal | 14.08.2007